Durch vorausschauendes Anlegen erweitern Sie Ihre finanziellen Möglichkeiten.
Ob Auto, Eigenheim oder Vorsorge für die Familie – je besser Sie die Grundregeln der Geldanlage kennen, desto klarer können Sie Ihre finanzielle Zukunft planen. Auch wenn es viele unterschiedliche Anlageziele gibt – die Kernfragen sind stets dieselben. Deshalb haben wir hier die wichtigsten Fragen und Antworten zusammengestellt. Sie enthalten wertvolle Tipps, ersetzen jedoch keine Anlageberatung. Suchen Sie sich gerne über die Beratersuche einen Berater in Ihrer Nähe, da wir als FFB keinerlei Anlageberatung erbringen.
Wann steige ich am besten ein?
Der beste Einstiegszeitpunkt zum Anlegen ist immer derselbe: Jetzt!
Je früher Sie anfangen zu investieren, umso stärker können Sie vom Zinseszinseffekt profitieren. Es zahlt sich in den seltensten Fällen aus zu versuchen, den vermeintlich günstigsten Zeitpunkt zum Einsteigen abzupassen.
Im Gegenteil: Sie gehen das Risiko ein, gute Marktentwicklungen zu verpassen und damit an Tagen mit besonders starken Aufwärtsentwicklungen nicht investiert zu sein.
Für Anleger hat sich deshalb bisher vor allem eine Strategie bewährt:
Anlageziel und Zeithorizont müssen zusammen passen
Entscheiden Sie sich für einen oder mehrere Fonds, deren Anlagekonzept Sie überzeugt. Diese sollten in jedem Fall zu Ihrem Anlageziel und dem für eine Investition zur Verfügung stehenden Zeitraum passen. Dabei gilt grundsätzlich, dass Aktienfonds nur mit einer längerfristigen Perspektive erworben und für kürzere Anlagehorizonte Renten— und/oder Geldmarktfonds mit geringeren Wertschwankungen gewählt werden sollten.
Wie viel Risiko (v)ertragen Sie und Ihre Geldanlage?
Diese Frage können in erster Linie Sie selbst beantworten, aber einige verlässliche Kriterien sollen Ihnen helfen.
Wie so oft im Leben gilt auch bei der Geldanlage, wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Wichtig ist dabei, dass die eingegangenen Risiken zur eigenen "Risikotoleranz" passen und man Risiken ganz bewusst eingeht. Um dies besser einschätzen zu können, sind folgende Punkte entscheidend für die Bestimmung Ihres persönliches "Risikomaßes":
1. Ihr Anlagehorizont
Wie lange möchten Sie Ihr Geld anlegen?
Kurz: ein bis zwei Jahre
Mittel: etwa drei bis neun Jahre
Lang: ab etwa 10 Jahren
2. Ihr Liquiditätsbedarf
Wie schnell muss Ihr Geld im Zweifelsfall verfügbar sein? Je höher Ihr Bedarf an kurzfristig verfügbarem Geld, desto vorsichtiger sollten Sie anlegen. Ggf. kann es sinnvoll sein, den zur Verfügung stehenden Anlagebetrag entsprechend des Liquiditätsbedarfs aufzuteilen.
3. Ihre individuelle Risikobereitschaft
Wie sicher muss Ihr Geld angelegt sein, damit Sie nachts gut schlafen können? Die individuelle Risikobereitschaft wird hiervon bestimmt:
Ihre Erfahrung mit Geldanlagen: Je mehr Erfahrung Sie haben, desto besser können Sie Risiken für sich einschätzen.
Ihr persönliches Sicherheitsbedürfnis: Lieben Sie das Risiko oder sind Sie eher ein sicherheitsorientierter Mensch?
Ihre Renditeerwartungen: Wollen Sie möglichst viel Geld verdienen oder stellen auch marktübliche Renditen Sie zufrieden?
Generell unterliegen Aktienanlagen höheren Schwankungen. Je größer also Ihre Risikobereitschaft ist, umso eher kann eine Investition in risikobehaftetere Produkte für Sie von Interesse sein. Beziehen Sie aber immer auch den Anlagehorizont und Ihren kurzfristigen Liquiditätsbedarf mit ein.
Wie können Sie der Inflation gegensteuern?
Wählen Sie möglichst Anlagen, deren Renditechancen höher sind als die Inflationsrate.
Inflation wird spürbar durch gestiegene Preise: Man kann immer weniger Waren für den gleichen Geldbetrag einkaufen. Ein VW Golf kostete zum Beispiel vor 30 Jahren um die 11.000 DM, also ca. 5.601 €. Heute ist ein Grundmodell ab 19.880 € zu haben.
Als Anleger sollten Sie die Inflation in Ihre Planung miteinbeziehen. Beträgt die Inflationsrate beispielsweise 2 % pro Jahr und Sie erhalten für eine Anlage auf dem Sparbuch eine jährliche Verzinsung von 0,5 %, verlieren Sie real Kaufkraft. Mit anderen Worten: Sie machen Verlust – 1.000 € sind nach einem Jahr dann real nur noch 985 € wert. Sind die Zinsen auch noch zu versteuern, wird das Loch in der Tasche noch größer. Was also tun?
Gegensteuern können Sie, indem Sie höhere Renditen anstreben, z.B. mit Aktienfonds. Mit diesen Fonds können Sie sich breit gestreut an der Wirtschaftskraft ausgesuchter Unternehmen beteiligen und nutzen so stärkere Wachstumschancen; zwar ist mit ihnen ein höheres Risiko verbunden, dafür waren sie in der Vergangenheit – als Sachwertanlagen – deutlich weniger von der Inflation betroffen. Bei Erzielung höherer Renditen bleibt Ihnen unterm Strich – nach Abzug der Inflation – immer noch ein reales Plus.
Was bedeutet der Zinseszins-Effekt?
Je früher Sie mit dem Investieren anfangen, desto erfolgreicher arbeitet die Zeit für Sie.
Wer Geld anlegt, erzielt damit Erträge – bei herkömmlichen Sparformen einfach "Zinsen" genannt. Wenn man sie nicht verbraucht, sondern wieder anlegt, bekommt man auf die Zinsen ebenfalls Zinsen – ganz ohne weiteres Zutun. Für diese "Zinseszinsen" muss der Anleger kein neues Geld investieren, sondern es vermehrt sich ganz von allein immer weiter. Das nennt man Zinseszinseffekt.
Auf lange Sicht funktioniert der Zinseszinseffekt wie ein Verstärker: Das heißt, Ihr Vermögen kann umso mehr wachsen, je mehr Zeit Sie ihm lassen. Und umgekehrt: Je später Sie anfangen, umso höhere Beträge müssen Sie zunächst investieren, um das gleiche Ziel zu erreichen.
Jeder, der früh anfängt und über die Jahre konsequent an seinem Ziel festhält, kann ein ordentliches Vermögen aufbauen. Dank genügend Zeit und Zinseszinseffekt gelingt das sogar mit überschaubarem Einsatz. Denn beides zusammen sorgt dafür, dass Ihr Geld von Jahr zu Jahr mehr Erträge für Sie erwirtschaftet – immer vorausgesetzt, dass ein kontinuierlicher Wertzuwachs stattfindet.
Ich habe einen größeren Betrag – wie lege ich ihn an?
Wenn ein größerer Geldbetrag verfügbar wird, sei es durch eine fällige Lebensversicherung, einen Sparvertrag oder eine Erbschaft, steht sehr häufig der Erwerb einer eigenen Immobilie ganz oben auf der Liste möglicher Geldanlagen. Die Möglichkeit, im Alter mietfrei wohnen zu können, gilt immer noch als eine der sichersten Investitionen. Doch wenn jemand bereits Immobilienbesitzer ist, stellt sich die Frage: Das Geld ins Haus stecken, zum Beispiel für Renovierungen oder Umbauten? Oder lieber in Wertpapiere investieren? Ist die Investition in Wertpapiere evtl. auch lohnend, wenn man noch keine Immobilie besitzt?
Nicht alles auf eine Karte setzen
Eine Renovierung steigert zwar den Wert Ihrer Immobilie, doch den Gegenwert erhalten Sie erst beim Verkauf. Falls kein akuter Renovierungs- oder Modernisierungsbedarf an der Immobilie besteht, ist es sinnvoll, nicht alle finanziellen Reserven ins Eigenheim zu stecken. Was, wenn Sie kurzfristig Geld benötigen? Eine Immobilie unter Zeitdruck zu verkaufen, nur damit rasch Liquidität verfügbar wird, ist oft mit Verlusten verbunden. Investieren Sie besser mittel- und langfristig in ein breit gestreutes Portfolio. Beachten Sie dabei stets den Sicherheitsaspekt und verteilen Sie die Summe auf mehrere Anlageformen, damit Sie auch ungünstige Marktphasen ausgleichen können.
Soll ich mein Geld wirklich am Aktienmarkt anlegen?
Für manchen Einsteiger und Laien in Sachen Geldanlage ist das Börsengeschehen nur schwer nachvollziehbar. Der Gedanke, mit Wertpapieren langfristig Vermögen aufbauen zu können, ist daher oft nicht naheliegend.
Wichtig: Wissen macht gelassen
Erfahrene Anleger geraten nicht so schnell in Panik, weil sie bereits die Erfahrung machen durften, dass sich Märkte nach Krisen wieder erholen. Falls Ihnen diese Erfahrung fehlt, sollten Sie sich über die zurückliegenden Börsensituationen informieren und kurze Marktentwicklungsphasen mit längeren vergleichen. Zum Beispiel ein Jahr gegenüber zehn Jahren. Der direkte Vergleich zeigt: Je länger eine Vermögensanlage Zeit hat, sich zu entwickeln, desto besser die Chancen auf gute Rendite. Ein Vergleich von verschiedenen 1-Jahresentwicklungen mit der Entwicklung in rollierenden 10- oder 20 Jahresperioden zeigt zwar höhere Gewinne in kurzfristigen Phasen; aber auch deutlich höhere Verluste. Je länger der Betrachtungszeitraum, umso stabiler wird ein attraktives, positives Ergebnis erzielt.
Sind Sparpläne in Aktienfonds für meine Altersvorsorge geeignet?
Der Wert eines Depots verändert sich je nach gewählten Anlageformen ständig. Gerade bei Aktienfonds kann er mitten in einer Talsohle beunruhigend niedrig sein, um danach plötzlich wieder anzusteigen. Da überlegt sich mancher Anleger, jahrelang bediente Fonds-Sparpläne zu stoppen, das Portfolio aufzulösen und das Geld in vermeintlich sicherere Anlagen umzuschichten. Dabei ist es gerade in schwachen Börsenphasen besonders attraktiv, einen Sparplan einfach weiterlaufen zu lassen, da man für den gleichbleibenden Sparbetrag dann mehr Fondsanteile erwirbt und dadurch einen günstigeren Einstandskurs erreicht (Cost-Average-Effekt). Abgesehen davon wird damit auch die langfristige Anlagestrategie beendet.
Ausdauer zahlt sich aus, denn Zeitdauer schlägt Zeitpunkt!
Experten wissen aus Erfahrung, dass kurzfristiges Abpasssen von Marktchancen nur ganz selten Erfolge bringt. Gerade wenn das Gerücht von einem angeblich "ganz heißen Trend" durch die Medien getragen wird, sollten Sie vorsichtig sein. Solche Trends haben nämlich zu diesem Zeitpunkt meist ihre stärkste Wertentwicklung bereits hinter sich.
Sind Aktienfonds wirklich für den langfristigen Vermögensaufbau bzw. die Altersvorsorge geeignet?
Viele Anleger fragen sich, ob sie mit Fonds bei dem ständigen Auf und Ab der Börse wirklich zuverlässig fürs Alter vorsorgen können. Klassische Sparbücher oder Tagesgeldkonten erscheinen da auf den ersten Blick sicherer. Doch das ist ein Trugschluss, denn die niedrige Verzinsung in Kombination mit Inflation und steigenden Lebenshaltungskosten sorgt dafür, dass das Ersparte immer weniger wert ist. Auf dem Papier steht am Ende zwar ein theoretischer Gewinn, aber mit den Jahren wurde dennoch real betrachtet ein Verlust erwirtschaftet.
Ein Risiko bei den vermeintlich sicheren Sparformen besteht nämlich darin, aufgrund der zu niedrigen Verzinsung nach Abzug von Inflation und Steuern nicht genug Vermögen fürs Alter aufbauen zu können, um den gewünschten Lebensstandard zu halten. Daher gilt auch hier: Unter den richtigen Voraussetzungen bewusst Risiken eingehen und in schwankungsreichere aber dafür auch chancenreichere Anlageformen zu investieren, kann von wesentlicher Bedeutung für die Erreichung langfristiger Anlageziele sein.
Welche Gebühren und Kosten fallen dabei an?
Jede professionell verwaltete Geldanlage kostet auch etwas. Bei Fonds entstehen Kosten für das Fondsmanagement und die laufende Fondsverwaltung. Außerdem müssen Vertriebskosten und die Kosten der Verwahrung gedeckt werden.
Provision
Beim Erwerb von Fonds ist in der Regel zusätzlich zum eigentlichen Wert des Fonds (Nettoinventarwert oder Rücknahmepreis) der Ausgabeaufschlag zu entrichten. Auf Basis des Ausgabeaufschlages wird eine Provision ermittelt, aus der u.a. der Fondsvermittler für die Beratungsleistung honoriert wird. Die Höhe des Ausgabeaufschlags ist von Fonds zu Fonds unterschiedlich und ist im Verkaufsprospekt geregelt.
Managementgebühr
Die Managementgebühr oder auch Verwaltungsgebühr stellt das Entgelt für die Leistungen des Fondsmanagements, also die Verwaltung der Anlagegelder dar. Da es von Fonds zu Fonds große Unterschiede hinsichtlich des nötigen Aufwands geben kann, variiert die Managementgebühr z.B. innerhalb der einzelnen Fondsarten. Die Managementgebühr wird direkt dem gesamten Fondsvermögen belastet und ist für alle Anleger gleich.
Depotführungsentgelt
Fondsanteile werden wie andere Wertpapiere auch in Depots verwahrt. Für die Depotführung und Dienstleistungen rund um die Depotführung fallen Entgelte in unterschiedlicher Höhe an. Die Entgelte und Kosten sind im Preis- und Leistungsverzeichnis der depotführenden Stelle geregelt.
Finden Sie einen Berater
Als reine Vermittlerbank nutzen Privatanleger unsere Leistungen exklusiv über qualifizierte Vertriebspartner. Diese unterstützen Sie bei Ihren Anlageentscheidungen.